Konzept:
-> Neuer Haupteingang des BG/BRG Mattersburg, ZEICHENHAFT
-> Neuer Vorplatz von der Hochstrasse
-> Abbruch des nachträglichen Klassenaufbaues auf dem Garderobentrakt zur
gestalterischen „Homogenisierung“ des Baukörpers
-> Barrierefreiheit im gesamten Schulareal
-> eingeschossiger Klassenaufbau in vorgefertigter Holzbauweise
-> Nachmittagsbetreuung mit Freibereich am Dach des neuen Dachaufbaues auf
dem „Garderobentrakt“
-> Pausen- Aufenhalts- und Multifunktionszone in der Fuge zwischen dem
Bestand aus den 1930-Jahren und dem Garderobentrakt aus den 1960er Jahren
-> Neustrukturierung der zu engen Haupterschliessung des BG/BRG Mattersburg
-> Ringschluss der Erschliessung des Altbestandes aus den 1930-er Jahren
-> Zurückhaltende Erweiterungskubatur
-> Aufwertung und Bespielung des Innenhofes des Altbestandes
-> Neugestaltung der Aussenanlagen des Innenhof als Aussenterrasse des neuen
Speiseraumes und der Lehrerarbeitsbereiche im Erdgeschoss
Idee:
Der Vorplatz und der HAUPTEINGANG des BG/BRG werden neu strukturiert.
Dabei wird der Eingangsbereich durch das Hervorspringen des neuen Baukörpers der
Pausen- und Aufenthaltsräume -in der Fuge zwischen den beiden Bestandsbaukörpern- identitätsstiftend und zeichenhaft akzentuiert und herausgearbeitet.
Die Intention des ursprünglichen planenden Architekten Alfred Keller aus den 1930-er Jahren
wird verstärkt.
Zur besseren VERNETZUNG des gesamten Schulareales wird ein umlaufender Ring geschaffen,
der im Erdgeschoss eine umlaufende Innenhofverglasung auf Hofaussenniveau bietet.
Der Dachaufbau des Garderobentrakt aus dem Jahre 1999 mit der NICHT barrierereien Anbindung an das restliche Bestandsgelände wird entfernt.
Stattdessen wird die eingeschossige Aufstockung in Leichtbauweise/Holzbau konzipiert. Dadurch wird die klare Kubatur des in den 1960-er Jahren geplanten Garderobentraktes gestärkt und unterstrichen.
Die Fuge zwischen dem ursprünglichen Bestand und dem angebauten Garderobentrakt wird geschlossen.
Dieser Fugenschluss formuliert den neuen, identitätsstiftenen Haupteingang des BG/BRG Mattersburg und bietet neue Pausen- und Aufenthaltsbereiche mit Aussicht.
Westseitig, zum angrenzenden Nachbargebäude hin, wird das notwendige Fluchtstiegenhaus
als Abschluss zum Nachbargebäude platziert.
Im Innenhof des Altbestandstraktes wird der neu VERNETZENDE Erschliessungsring durch Abbruch des Geräteraumes des kleinen Turnsaales im EG, 1.OG und 2.OG hergestellt. Der Geräteraum wird südseitig im Hang ersatzgebaut.
Städtebau:
Das bestehenden und über mindestens vier Bauphasen erweiterte Schulgebäude befindet sich auf einer Anhöhe über dem Stadtkern von Mattersburg.
In Respektierung dieser städtebaulichen sensiblen Lage -weil auf einer Anhöhe befindlich- wird
eine sensible und optisch zurückhaltende, wenngleich in einem Punkt akzentuierte Erweiterung
des bestehenden Schulareales vorgeschlagen.
Die Eingriffe in den Bestand sind bewusst zurückhaltend geplant.
Das Projekt nimmt sorgfältig Bedacht auf die sensible, umliegende Einfamilienhausstruktur.
Der Lehrerbereich wird im Innenhof des Bestandes neugestaltet.
Funktionen:
Die Funktionen im Bestand werden neu vernetzt, indem zusätzliche und einfach
strukturierte Verbindungen geschaffen werden. 18 Stammklassen werden
im Garderobentrakt untergebracht, 12 im westseitigen Bereich des Altbestandes.
Die innere Struktur des Bestandes wird neuorganisiert, sodass funktional optimierte Zusammenhänge zwischen den Funktionen entstehen.
Der Lehrerbereich wird im Erdgeschoss des Altbestandes vergrössert und wesentlich attraktiver gestaltet.
Der direkt angeschlossene Freibereich im Innenhof des Altbestandes wird neu gestaltet und bietet die Möglichkeit der direkten Verbindung ins Freie, in den neugestalteten Grün- und Chillbereich.
Die Fuge zwischen dem Bestand aus den 1930-Jahren und dem Garderobentrakt aus den 1960-er Jahren wird als VERNETZENDE Pausen- Aufenhalts- und Multifunktionszone ausgebildet.
Diese Fuge formuliert zudem den visuell erkennbaren und zeichenhaften, neuen Haupteingang des
BG/BRG Mattersburg und führt somit zu einer Neustrukturierung und wesentlichen Attraktivierung der Haupterschliessung.
Die neue Nachmittagsbetreuung ist im 3. OG des neuen, identitätsstiftenden Baukörpers in der ver-
netzenden FUGE untergebracht, mit direktem Bezug zur Aussendachterrasse mit Freiklassenbereich.
Hier, in diesem transparenten und offenen Bereich können multifunktionale Lernkonzepte
umgesetzt werden, die ohne strenges, bauliches Korsett transparent abgehalten werden.
Es entsteht eine kommunikative Atmosphäre im RUNDERNEUERTEN Herz des BG/BRG Mattersburg.
Freiraum:
Die öffentlichen Nutzungsansprüchen der Bildungseinrichtung entsprechend wird der Freiraum vielfältig und anregend gestaltet und eingeteilt.
Die Kernstücke bildet der Vorplatz, vor dem neuen Haupteingangsbreich und dem darüberschwebenden, zeichenhaften Eingangsbaukörper, der mit einem speziellen, härteren Natursteinbelag belegt wird.
Im Innenhof werden unterschiedliche Belagsarten und Sitzgelegenheiten mit Verweilqualitäten angeboten.
Das Freiraumkonzept versucht möglichst viel Sitz- und Chillbereich anzubieten.
Das Dach des neuen Aufstockung auf dem Garderobentrakt ist bewusst grün gehalten, damit hier auch ein pädagogischer Aspekt abgedeckt werden kann (Versuchsflächen, Außenlabor etc.)
Dazwischen können sich immer wieder „Aussensofas“ ins Grün hineinschieben > es entstehen kleinere Verweileinheiten, oder kleinere Freiklassen-Bereiche.